YANGSHENG TCM
 
Chinesische Medizin

Chinesische Medizin

Der Ursprung der Chinesischen Medizin liegt in der Xia Dynastie (3000-1660 v.Chr.). Die alten, klassischen Schriften der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), welche bis heute die gültigen Grundlagen bilden, stammen aus dem ersten Jahrtausend v.Chr. 

Im Grunde genommen geht es in der chinesischen Medizin einfach darum, Muster in der Natur zu beobachten und Zusammenhänge zu erkennen.  Wenn man sieht, dass ein trockener Winter die Brandgefahr im Sommer erhöht oder dass ein ungewöhnlich warmer Winter zu einem frühen Austrieb der Bäume führt, dann wird das, was in der Natur offensichtlich ist, dazu genutzt, um Ursache und Wirkung im menschlichen Körper zu verstehen. 

Die chinesische Medizin bringt mit seinen verschiedenen Behandlungsmethoden das menschliche System wieder ins Gleichgewicht - durch die Beeinflussung des Qi.



Diagnostik

Anders als in der symptomorientierten Westlichen Medizin geht die TCM von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Menschen aus. Der Mensch wird als organische Einheit betrachtet, die zusammen mit der Natur im Einklang stehen sollte. 

Bei der Behandlung wird nicht ein Medikament gegen etwas gegeben, sondern, durch therapeutische Massnahmen soll der Mensch (Körper, Geist, Emotionen) wieder in Harmonie gebracht werden, damit so eine echte Heilung erfolgen kann. Die Diagnose wird durch differenzierteres Befragen (Anamnese) des Patienten erstellt. Hier geht es nicht nur um die Hauptbeschwerden, sondern um möglichst alle Lebensäusserungen, Emotionen, Lebensführung, vitalen Körperfunktionen und Disharmonien, welche auf Disharmonie-Muster hinweisen. Sehr wichtig ist auch die Zungen- und Pulsdiagnostik, welche verlässliche Hinweise auf energetische Zustände und den „Säftehaushalt“ gibt.

Dieses Prinzip der ganzheitlichen Betrachtungsweise des Menschen nennt sich im Chinesischen biāo běn, es beschreibt die Ursache und ihre Symptome. 


 

Einige Begriffe der Chinesischen Medizin

Chinesische Medizin ist eine sehr natürliche Medizin. Ursprünglich wurden - und werden - die Abläufe der Natur (Makrokosmos) beobachtet und die Prinzipien und Abläufe auf den Menschen übertragen (Mikrokosmos). Yin Yang sowie Wu Xíng sind im Denke der Chinesischen Medizin absolute Grundlage. Sie durchdringen alle Bereiche, sei es Physiologie, Pathologie, Anamnese, Therapie und die Lebensführung. 

Eine der Eigenschaften von yīn yáng ist die Polarität zueinander. Trotz dieser Polarität besteht aber eine Einheit. Yīn kann nicht ohne yáng, und yáng kann nicht ohne yīn existieren. Wenn man ein einziges Objekt betrachtet, sind yīn und yáng nur 2 verschiedene Aspekte, resp. Qualitäten des Gleichen. Ohne Tag keine Nacht, kein Schatten ohne Licht etc. 

Yin yang befinden sich in ständiger Wandlung. Am jeweiligen Höhepunkt von yīn und yáng wandeln sie sich jeweils in ihr Gegenteil um. Um es einfach zu halten: Wir Menschen sind 
tagsüber eher yáng, nachts yīn, das ist ein dynamischer Zustand der Ausgeglichenheit.
Das heisst aber auch, 
dass während der „Yin-Zeit“ Ruhe eingehalten werden sollte, um sich
zu regenerieren. 
Nachtarbeit wird beispielsweise längerfristig zu Blut- und Yin-Mangel führen. 

Bei den wu xing geht es um die jeweilige Bewegungsqualität, resp. Bewegungsrichtung. Alles andere sind Manifestationen dieser 5 -  in den verschiedenen Dimensionen des Universums, unserer Welt und unseres Körpers. Die spezifische Bewegung jedes einzelne der 5 xing soll genügend stark sein  - aber auch nicht zu stark, dies würde zu einer Disharmonie - und somit Beschwerden führen.



Gesundheit versus Krankheit 

Wenn yīn und yáng in Harmonie sind, sind wir im Zustand eines Gleichgewichtes. Dieses Gleichgewicht ist relativ für jedes Individuum. Wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, kommt es zu einer Disharmonie, was wir dann im Westen als „Krankheit“ bezeichnen. Der Verlust dieser Harmonie hängt ab von:

  • der Kraft des eigenen Zhèng qì (Gesamtsumme an Qi eines Menschen)
  • Konstitution (vorgeburtliches qì)
  • Lebensführung
  • Umwelteinflüsse
  • dem Verhalten (v.a. Emotionen, die uns nicht gut tun)



Die 3 Schätze (Sān Bǎo): Jīng, Qì und Shén

In der Theorie der Chinesischen Medizin stellen Jing (Essenz, Lebensgrundlage), Qi („Lebensenergie", jedoch nicht ausreichend als Übersetzung), Xuè (Blut), Jīn Yè (Körperfliüssigkeiten) und Shén („Geist“) die Basis des menschlichen Seins dar.

Qi ist zwar formlos (keine sichtbare Materie) aber es bewegt, treibt voran und wandelt um. Unser Leben ist abhängig von der richtig funktionierenden Qi-Dynamik

Jing, Qi und Shen werden als die 3 Schätze bezeichnet und sind alle eine Manifestation von Qi - in unterschiedlicher Verdichtung. Sie haben also die gleiche Basis – es ist jeweils nur ein anderer Verfeinerungsgrad. Als Beispiel können wir die Aggregatzustände von Wasser nehmen. Hier würde Jing Eis, Qi dem Wasser und Shen Dampf entsprechen. 

Jing ist also die materielle Verdichtung, Substanz, das Körperliche. Der Flüssige Zustand
entspricht der Dimension von Qi. Hier befinden wir uns u.a. in der Qi-Flüsse (Leitbahnen). Shén ist kaum wahrnehmbar, obwohl er überall ist. Es sind eher seine Auswirkungen, 
welche uns bewusst werden, wenn einmal ein Zustand ausser Harmonie geraten ist. 

Diese 3 Schätze gilt es zu pflegen und zu wahren. Dieses 3 Ebenen sind 1 sind, der Geist
kann nicht vom Körper getrennt werden. Ein alter Leitsatz aus dem Neijing besagt,
 
dass die Wurzel aller Manifestationen (am Körper) immer im Geist (Shen) liegt! So sollte
immer 
auch der Geist mitbehandelt werden – sonst kommen die Zeichen wieder zurück.